Die Stufenpyramide des Djoser:

Das imposanteste Gebäude der Nekropole ist die Stufenpyramide des Djoser. Während seiner 19 jährigen Regierungszeit baute sein Architekt und oberster Kanzler Imhotep die sogenannte 60 Meter hohe Stufenpyramide von Saqqara. Laut Manetho gilt Imhotep als Erfinder des Bauens mit zugehauenen Steinen. Erstaunlich ist bereits die vollkommene Beherrschung der Technik zu Beginn ihrer Einführung. In heutiger Zeit gilt Djosers Sufenpyramide als erstes größeres Steinbauwerk in Ägypten. Ihre Gestalt erklärt sich als Weiterentwicklung aus den früheren rechteckigen Gräbern.

Djosers Grundgedanke war, einen Bereich für die Seele zu schaffen dessen Mittelpunkt die eigentliche Stufenpyramide war. Sie entwickelte sich aus einer herkömmlichen Mastaba her, die mehrfach erweitert wurde. Die oberen für uns sichtbaren Elemente sind nur ein Teil der Geschichte. Unterhalb schufen die Baumeister einen unterirdischen Komplex, "Palast des Königs" genannt einen sogenannten Scheinpalast. Von überdimensionaler Größe: über 5,7 km in den harten Fels gehauene Schächte, Tunnel, Kammern, Galerien und Vorratsräume. Die zahlreichen Kammern und Gänge im Inneren dienten teilweise zur Bestattung der nächsten Angehörigen des Königs, teils aber auch als Magazine zur Versorgung der Toten. In diesen Magazinen wurden zahllose kleinere Behälter zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln gefunden. Ebenso dienten sie dazu, das gesamte Begräbnismobiliar aufzunehmen. Einige Gänge und Räume sind aber auch späteren Erneuerungs-
versuchen oder Grabräubern zuzuschreiben.

Pharao Djosers endgültige Ruhestätte war ein Gewölbe aus vier Lagen säuberlich behauener Granitblöcke, offen blieb lediglich eine zylindrische Öffnung am Nordende. Der Eingang zu den unterirdisch angelegten Grabräumen liegt auf der Nordseite vor der untersten Stufe. Für die erste Grabkammer wurde ein 7x7 Meter weiter und 28 Meter tiefer Zentralschacht angelegt. Im Endstadium bestand das Gewölbe aus Rosengranit, aber man fand auch Alabaster, Diorit und Schieferböden. Durch den Beschluss aus der Mastaba eine Pyramide zu machen, verschloss der neue Aufbau den abfallenden Korridor, so dass der Schacht unzugänglich wurde. Ein neues Grabgewölbe musste angelegt werden.

Nachdem der König beigesetzt war, wurde das Loch mit einem 3,5 Tonnen schweren Granitpfropfen verschlossen. Sobald alles an seinem richtigen Platz war, wurde der abfallende Korridor mit Stein und Lehm aufgefüllt. Der tote König war nun im Herzen seiner Pyramide eingeschlossen und seine Nachfahren waren in dem Glauben das seine Anwesenheit den ganzen Bau mit göttlicher Magie auflud.

In der 28 Meter unterhalb der Pyramidenbasis angelegten Grabkammer fand man noch Teile der Königsmumie. Der Zutritt zum Inneren der Stufenpyramide ist seit einiger Zeit gesperrt, wegen dringender Restaurierungsarbeiten und Einsturzgefahr. Im Ägyptischen Museum kann man von einer früh angelegten Kammer, ein Paneel mit Mattendekoration aus blaugrünen Fayencekacheln bewundern. Deshalb wurden diese Kammern bei ihrer Entdeckung im vorigen Jahrhundert auch die "Blauen Kammern" genannt.