Buddhastatur
Buddha (Sanskrit, m., buddha, wörtl. „Erwachter“, auch „Erleuchteter“) bezeichnet im Buddhismus jemanden, der Bodhi (wörtl. „Erwachen“, auch „Erleuchtung“) erfahren hat. Im Besonderen bezeichnete der historische Buddha, Siddhartha Gautama, sowohl sich selbst als Buddha als auch diejenigen, welche in vorhistorischer Zeit, genau wie er, aus eigener Kraft, ohne die Anleitung eines anderen Buddha, das Erwachen erlangt hatten.
Ein Buddha ist ein Wesen, welches aus eigener Kraft die Reinheit und Vollkommenheit seines Geistes erreicht und somit eine grenzenlose Entfaltung aller „seiner“ Potentiale erlangt hat: vollkommene Weisheit (Prajna) und unendliches, gleichwohl distanziertes Mitgefühl (Karuna) mit allem Lebendigen. Er hat bereits zu Lebzeiten Nirvana verwirklicht und ist damit nach buddhistischer Überzeugung nicht mehr an den Kreislauf der Reinkarnation gebunden. Von „seinem“ Geist kann man eigentlich gar nichtsprechen, denn diese Erlangung ist von transzendenter Natur, mit dem Verstand des unerwachten, weltverhafteten Menschen nicht zu erfassen, ist „tief und unergründlich wie der Ozean“. Aufgrund des höchst überweltlichen Charakters dieser Erfahrung entzieht sich diese einer weltlich-wissenschaftlichen Prüfung. Die Qualität der Buddha-Erfahrung ist für Menschen, die diese Erfahrung nicht selbst gemacht haben, nicht nachzuvollziehen. Der Glaube daran, dass einzelne Menschen eine solche Erfahrung tatsächlich erlebt haben, ist für sie quasi- religiöser Natur, solange sie selber weltbefangen verbleiben.
Eine Buddha-Erfahrung tritt sehr selten auf. Nach der buddhistischen Tradition ist ein Zeitalter, in dem ein Buddha auftritt, ein „glückliches Zeitalter“, denn es gibt sehr viele Zeitalter, in denen kein Buddha auftritt und deshalb auch keine Lehre der endgültigen Befreiung befolgt werden kann: ein „dunkles Zeitalter“.
Der Buddha des nächsten Zeitalters soll Maitreya sein, während Kashyapa, Kanakamuni und Dipamkara drei Buddhas der Vergangenheit waren.
Insbesondere der tantrische Buddhismus (Vajrayana) kennt eine Fülle von Buddhas, die auch transzendente Buddhas, Adibuddhas oder Tathagatas genannt werden.
Drei Arten von Buddhas
Es werden drei Arten von Buddhas unterschieden:
Samyaksambuddha
Der „Vollkommene Vollständig-Erwachte“ (pali: sammásambuddha) bezeichnet einen Menschen, der die zur Befreiung und Vollendung führende Lehre, nachdem sie der Welt verloren gegangen ist, aus sich selber heraus wieder entdeckt, selber verwirklicht und der Welt lehrt und auf Grund seiner umfangreichen Fähigkeiten und Verdienste zahlreiche Menschen zur Befreiung führen kann.
»Da erkennt ein Mensch in den zuvor ungehörten Dingen selber die Wahrheit und erlangt darin die Allerkenntnis und in den Kräften die Meisterschaft. Diesen Menschen bezeichnet man als 'Vollkommen Erwachten'.« (Pug. 2
Die allen Buddhas eigentümliche, jedes mal wieder von ihnen aufs neue entdeckte und der Welt enthüllte Lehre bilden die vier Edlen Wahrheiten (sacca) vom Leiden, seinem Entstehen, seinem Erlöschen und des zur Befreiung vom Leiden führenden achtfachen Pfades.
Der zur Verwirklichung des Sammasambuddha führende Weg ist (nach ursprünglicher Lehre) der Weg des Bodhisattva.
Pratyekabuddha
Der „Einzel-Erwachte“, (paliaccekabuddha) bezeichnet einen Menschen, der zwar auch die zur Erlösung führende Lehre aus sich selber heraus wieder entdeckt und selber verwirklicht, sie jedoch nicht verkündet, andere Menschen nicht belehrt, sie nicht zur Befreiung führt.
»Da erkennt ein Mensch in den zuvor ungehörten Dingen selber die Wahrheit, aber er erlangt nicht darin die Allerkenntnis und in den Kräften nicht die Meisterschaft. Diesen Menschen bezeichnet man als Einzel-Erwachten.« (Pug. 29)
Sravakabuddha
Der "als Hörer-Erwachte" (pali:savakabuddha) oder Arhat, bezeichnet einen Menschen, der die zur Befreiung führende Lehre und Praxis als Schüler eines Sammasambuddha oder ebenfalls Sravakabuddha erfährt und voll verwirklicht. Er ist wiederum in der Lage, den Dhamma/Dharma anderen Menschen zu lehren und sie zur Befreiung zu führen.
»Wer Begehren nach formhaftem Dasein, Begehren nach formlosem Dasein, Eigendünkel, Zerstreutheit und Verblendung restlos überwunden hat: diesen Menschen bezeichnet man als "Vollkommen Heiligen (arahát).« (Pug. 50)
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