Lebensweise der Termiten

Man kennt etwa 3.000 lebende Arten in allen heißeren Ländern, bis 40° nördlicher und südlicher Breite, besonders zahlreich vertreten in Afrika und Amerika. In Mitteleuropa konnte sich nur die amerikanische Art Reticulitermes flavipes als eingeschleppte Art in Hamburg für längere Zeit halten, ansonsten gibt es hier keine Termiten. Die Termiten bilden Insektenstaaten, bei denen die Termiten unterschiedlichen Kasten angehören und sich morphologisch den Kasten entsprechend unterscheiden. Niedere Termiten leben fast ausnahmslos von Holz. Wie alle anderen Insekten sind sie allerdings nicht in der Lage, die Bestandteile des Holzes aufzuspalten oder zu verdauen. Aus diesem Grund besitzen sie einen modifizierten Enddarm mit einer Gärkammer, in der als Symbionten holzabbauende Flagellaten und Bakterien leben. Dieses Kollektiv liefert den Termiten in einer äußerst effektiven, miniaturisierten Biochemiefabrik die für das Überleben notwendige Energie. Das feinstzerkleinerte Holz wird in einer Zeitspanne von Stunden bis wenigen Tagen verdaut und als Abfallprodukte entstehen relativ große Mengen an Kohlendioxyd, Wasserstoff und Methan. Die evolutionär weiter entwickelten, höheren Termiten ernähren sich von Humus aus dem Boden. Ihr Darm ist stark verlängert und in mehrere aufeinanderfolgende Kammern gegliedert, von denen jede andere physikochemische Verhältnisse aufweist und eine bestimmte Mikroflora an Bakterien beherbergt. Der vordere Darmabschnitt ist extrem alkalisch, um die organische Substanz aus der Bodenmatrix überhaupt erst der emzymatischen Zerlegung zugänglich zu machen. Einige höhere Termitenarten züchten wie die Blattschneiderameisen in ihren unterirdischen Bauten Pilze auf vorverdauter Nahrung und ernähren sich von diesen. THX 4 Wiki ^^